Dienstag, 5. Januar 2010

007: Oddworld - Abe`s Oddysee

System: Playstation 1
Videos: 52
Dauer: 8:37:48
Uploadzeitraum: 05.01.2010 - 19.01.2010

Link zur Playlist:  Hier!
Link zum Replay: Hier!

Vorgänger/Nachfolger:

Oddworld - Munch`s Oddysee
Oddworld - Stranger`s Wrath   



Gedankenmüll zu diesem Projekt

Oh man...für mich war es so klar, dass ich dieses Spiel zeigen werde, falls ich zum Lets Player werden sollte! Das Spiel ist einfach nur...hach...es ist einfach nur schön! Zunächst einmal meine Vorgeschichte zu diesem Spiel...
Zum Weihnachtsfest 1997 haben meine Brüder und ich eine PS1 bekommen. Dabei waren noch zwei Spiele, G-Police und Command & Conquer - Alarmstufe Rot. Diese Spiele haben mich zu diesem Zeitpunkt aber nicht so sehr interessiert...deshalb beschäfigte ich mich erstmal mit der mitgelieferten Demo CD. Schon vorher hatten wir einmal eine PS1 ausgeliehen, mit dabei Resident Evil und zig Demos. Auch hier haben es mir die Demos eher angetan als der Horrorklassiker.
Ich habe die Demo eingelegt und war schon von der Einführung begeistert! Diese Musik, dazu die visuellen Einflüsse. Man muss bedenken, dass ich zu diesem Zeitpunkt nur Amiga-Grafik gewohnt war. Deshalb haben mich die Demo Spiel, Videos und Animationen umso mehr beeindruckt!
Unter anderem war auch Oddworld - Abe`s Oddysee auf dieser CD enthalten. Ich habe zwar jedes Spiel der Demo mehrmals durchgespielt, Abe hatte aber auf unerklärliche Weise eine besondere Wirkung auf mich...ich weiß auch nicht wieso. vielleicht wegen der Kreaturen oder wegen der schönen Introsequenz...ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, dass ich mit dem spiel überhaupt nicht zurecht kam. Leider waren alle Spiele der Demo auf Englisch, was ich zu dem Zeitpunkt erst seit wenigen Monaten gelernt habe. Somit habe ich nichts von dem Spiel gecheckt. Ich wusste nicht, was zu tun war. Da es auch keine Attacken oder ähnliches gab, wusste ich nicht, wie ich weiterkomme, bis sich einer meiner Brüder mal an das Spiel gewagt hat. Er fand heraus, das man mit dem Chanten die Kontrolle über die Gegner erlangen kann. Nun war ich in der Lage, die Demo zu beenden. Gereicht hat es mir aber nicht, ich wollte unbedingt mehr sehen. Circa einen Monat später, zu meinem elften Geburtstag, bekam ich das Spiel geschenkt und das Schicksal nahm seinen Lauf..
Die beiliegende Anleitung unterrichtete mich über weitere Kreaturen. Wann, wo und weshalb ich sie treffen werde war mir schleierhaft. Ich wusste nur, dass ich sie treffe! Kommen wir aber zunächst einmal zur Story.

Wir sind Abe, ein Mudokon, der in der Fleischverarbeitungsfabrik namens Rupture Farms arbeitet. Geführt wird diese Farbik von Mullok dem Glukkon. Die Geschäfte scheinen allerdings nicht mehr allzu lange gut zu laufen, denn die "Rohstoffe" aus denen die zu verkaufenden Produkte hergestellt werden, sind vom aussterben bedroht. Also muss man nach einer Alternative suchen...was liegt näher, als die eigenen Angestellten in Form von Fleischprodukten anzubieten? Zu diesen gehört auch Abe, der unfreiwilligerweise zugehört hat, wie die Glukkons diesen Plan schlossen. Abe muss fliehen und seine Kameraden retten. Allerdings stellen sich uns zahlreiche Hindernisse in den Weg...als diese Flucht gelingt, erfahren wir etwas über geheimnisvolle Kräfte der uralten Stämme, die die finsteren Pläne der Glukkons verhindern können.

Ich habe das Spiel gesuchtet...ich war schlecht, trotzdem kam ich vom Spiel nicht weg. Stundenlang habe ich teilweise an der gleichen Stelle gehangen, die Motivation ging nie flöten...bis ich das Spiel durchgespielt habe und das schlechte Ende erhielt. Die Motivation wurde dann durch meinen Ehrgeiz ersetzt. Unmittelbar nach dem schlechten Ende begann ich das Spiel von vorn, um das gute Ende zu Gesicht zu bekommen..und ich habe es geschafft!


Bewertung

Der erste Blick lässt das Spiel wie ein 08/15 Jump & Run in 2D wirken. Doch ein entscheidenes Spielelement hebt sich von der Masse der Genrekollegen ab: Gamespeak. Dieses Feature ermöglicht die kontrollierte Kommunikation zwischen den Charakteren. Ok, es beschränkt sich nur auf wenige Worte, trotzdem gab es nichts vergleichbares. Mit Hilfe der Gamespeak Funktion sind wir in der Lage, den freundlich gesinnten Mudokons zu helfen. Außerdem kann man so auch Gegner ablenken.
Eine weitere Besonderheit in diesem Spiel ist das Chanten. Damit kann man die Kontrolle über die Handlanger der Glukkons, die Sligs, erhalten. Diese sind mit einem Maschinengewehr ausgerüstet, womit es möglich ist, bestimmte Bereiche von Gegnern zu säubern. Wenn man nun den Weg freigeräumt hat, kann man den kontrollierten Slig in die Luft jagen! Des Weiteren haben auch die Sligs ihre eigene Sprache. Damit kann man zum einen die Slogs (Hundeartige Wesen) rumkommandieren oder rumstehenden Mudokons sagen, dass sie in Deckung gehen sollen. Das ist auch bitter nötig, ansonsten wäre man selbst für einige Opfer verantwortlich!
Abgesehen von den vorgenannten Gefahren, Gesellen sich noch die aus dem Intro bekannten Scrabs und Paramites hinzu. Dies sind uralte, instinktgesteuerte Wesen, die alles vernichten, was sich in ihr Territorium wagt! Über diese Gegner kann man keine Kontrolle erlangen. Mit Hilfe des Chantens kann man diese allerdings kurzzeitig aufhalten.
Ansonsten gibt es zahlreiche andere Dinge die uns töten können wie Fleischsägen, Strombarrieren, Fledermäuse, Abgründe oder auch das Elum! An sich ist es einer der wenigen Freunde die wir haben, wer aber die Videos gesehen hat weiß, warum ich es eher als Gefahr ansehe.
Wie man schon jetzt bemerkt, kann man in diesem Spiel wirklich gut sterben! Die Tatsache, dass man sich nicht direkt wehren kann, macht es auch nicht unbedingt einfacher. Die Krönung ist allerdings, dass man sich nicht nur darauf konzentrieren muss, nicht zu sterben, sondern das es darauf ankommt, die 99 Mudokons zu retten! Man muss eigentlich nur mindestens 50 Stück retten, um das gute Ende bestaunen zu können. Aber selbst das habe ich beim ersten mal nicht geschafft. Viele der Mudokons befinden sich nämlich in versteckten Bereichen, die erstmal gefunden werden müssen. Wenn diese gefunden sind, muss man erstmal schauen, wie man diese retten kann.
Also kommt es bei dem Spiel nicht nur auf die Geschicklichkeit an. Hirn und gutes Timing sind ebenfalls gefragt, vor allem, wenn man versucht, alle 99 Mudokons zu retten! Das habe ich in meinem Lets Play auch versucht und geschafft! Das ist mir vorher noch nie gelungen. Mein Gott, war ich stolz...
Die Steuerung sieht auf dem ersten Blick komplizierter aus als sie ist. Wir können rennen, springen, rollen, schleichen, furzen, pfeifen und chanten. Viele der Eingaben bestehen aus Kombinationen der Schultertasten mit den vier Haupttasten bzw. dem Steuerkreuz. Dabei reagiert die Steuerung sehr direkt.

So viel zum Gameplay! Kommen wir nun zur Grafik. Das Spiel besteht aus einzelnen vorgerenderten Screens die in Sidescroller-Manier in einander übergehen. Das Spielgeschehen wird aus einer etwas entfernten Perspektive dargestellt. Wenn sich nach Explosionen verschiedene Körperteile von Lebewesen auf die Kamera zu bewegen, merkt man, wie verpixelt die Grafik eigentlich ist. Stören tut es mich aber nicht. Die verschiendenen Umgebungen sind mit sehr viel liebe zum Detail gerendert worden, wirklich alles ist schön anzusehen, egal ob dreckige Fabrik, gehemnisvolle Tempel oder eine zugewucherte Wildnis. Bei jedem Spieldurchgang fällt immer ein neues Detail auf! Genau so viel Mühe gaben sich die Entwickler mit den Animationen. Im Gegensatz zu den bereits wirklich guten Animationen von Heart of Darkness, wirken die Bewegungen bei Abe und den anderen Charakteren viel flüssiger. Der Höhepunkt sind allerdings die Cutscenes: Diese sind zwar nicht so umfangreich wie die von Heart of Darkness, dafür aber, wie bei den
Animationen, flüssiger. Auch sieht die allgemeine Grafik in den Sequenzen mit den Effekten meiner Meinung nach besser aus. Diese Tatsachen in Kombination mit der komplett in deutsch gehaltenen Synchronisation und dem poetischen Einschlag machen die Cutscenes wirklich zu einem Erlebnis! In dieser Form taucht man wirklich gerne in die Spielewelt ein!
Die musikalische Untermalung plätschert mehr oder weniger vor sich hin. Die Musikstücke sind allerdings immer sehr passend zur Umgebung und zur Spielsituation ausgewählt worden, was die Atmosphäre steigert. Als prägend würde ich die Musik aber nicht bezeichnen. Punkten kann das Spiel aber in der bereits erwähnten Synchronisierung. Die Sprecher machen ihren Job wirklich gut!
Der Umfang des Spieles beläuft sich beim ersten normalen Durchgang auf schätzungsweise 5 - 7 Stunden. Wenn man danach das Bestreben hat, alle Mudokons zu retten, kann es schon etwas länger dauern! Ich denke auch, dass es wirklich nur wenige Leute schaffen, die ganzen versteckten Mudokons beim ersten Durchgang zu finden, da schon im ersten Screen ein versteckter Bereich liegt (beim ersten Durchgang wusste ich nicht mal etwas von versteckten Bereichen)! Vorausgesetzt, man benutzt keine Hilfen. Somit ist definitiv ein Wiederspielwert vorhanden, da man auch für 99 gerettete Mudokons belohnt wird! Abgesehen davon gibt es auch zwei Endsequenzen. Auch das könnte zum erneuten Durchspielen motivieren (ich hatte keine andere Wahl, da ich im ersten Durchgang das schlechte Ende hatte!).

Es tut mir wirklich im Herzen weh, bei diesem schönen Spiel nach etwas Negativem zu suchen...hm....ok. Der Schwierigkeitsgrad ist teilweise echt knackig. Hinzu kommt, dass mit Rücksetzpunkten nicht gerade um sich geworfen wurde. Somit wird man einige Bereiche sehr oft zu Gesicht bekommen. Vor allem wenn man sich teilweise die KI anschaut. Manchmal reagieren die Mudokons zu spät oder gar nicht auf die für die Rettung wichtige Kommunikation. So kann schonmal der ein oder andere Freund das zeitliche segnen! Wenn man dann nicht den Freitod wählt, kann man die 99 Mudokons nicht mehr erreichen. Mehr fällt mir eigentlich nicht ein...

Im großen und ganzen gehört dieses Spiel für mich zu den bedeutendsten Klassikern für die PS1. Wenn ihr es irgendwo seht, kauft es euch!! Auch heute noch gehört das Spiel definitiv zu den besten Spielen für die PS1. 

Fazit: Sehr gut


Wie bereits erwähnt, habe ich das Spiel vorher nie zu 100% geschafft gehabt. Mit dem Lets Play habe ich auch hier ein längst fälliges Kapitel in meinem Leben abgeschlossen. Es war eigentlich schon fast klar, dass zu diesem Spiel ein Replay folgen würde. Dieses Replay war mein erstes Projekt nach meiner Umzugspause und wurde als eines der wenigen Replays als normales Projekt abgehandelt.

1 Kommentar:

  1. Du machst es richtig gut, Dennis! Hast dir sehr viel Mühe gegeben beim Schreiben, daher einen dicken Lob an dich! :D

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